Ursprünglich war unser Plan, nach dem Aufenthalt in Las Vegas den Death Valley National Park zu besuchen. Das "Tal des Todes" ist eine der trockensten Gegenden der Erde und eine der heißesten Amerikas. Da wir die Wüste über hatten und uns dort fast 48 Grad Celsius erwartet hätten, beschlossen wir, den Programmpunkt auszulassen und stattdessen an dem Tag mehr Strecke gen Westen zurückzulegen. Wir kehrten in Bakersfield als Zwischenstation ein. Dort erledigten wir ein paar Einkäufe bei Trader Joe's (gehört zum Aldi-Konzern). An unserem Akzent hören einige Amerikaner unser Herkunftsland heraus, so auch Kassiererin Nina bei Trader Joe's. Es wurde ein netter Small Talk gehalten mit Tipps für unsere weitere Reise (die sie uns auf Papier notiert und mitgegeben hat). Wieder einmal ein Beispiel für die offene und freundliche Art vieler Amerikaner.
Als Ersatz für das Death Valley, machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Sequoia und Kings Canyon National Park. Die beiden Parks grenzen direkt aneinander und werden gemeinsam verwaltet. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich Klima und Vegetation sehr (bedingt durch unter anderem die Entstehung von Tälern und Gebirgen durch Plattentektonik). Wir steuerten den Sequoia National Park an, da wir Lust auf frisches Grün und angenehme Temperaturen hatten. Wir fanden dort viele "Sequoias" in unterschiedlicher Höhe und Breite vor: Riesenmammutbäume, die die Hauptattraktion des Parks darstellen. Um mal ein Gefühl für die Dimensionen zu schaffen: Der General Sherman Tree im Park ist der voluminöseste lebende Baum der Erde. Er ist ca. 2000 Jahre alt, hat eine Stammhöhe von 84 m und am Boden einen Durchmesser von 11 m. Die Bäume sind sehr hart im Nehmen und überstehen selbst leichte Schäden durch Waldbrand. Diese Brandnarben können sogar wieder verheilen. Zum Glück erkannten die Menschen irgendwann die Besonderheit dieser Bäume und stellten das Abholzen ein. Man würde sonst wahrscheinlich noch viel höhere und massigere Exemplare vorfinden.
Wir genossen diesen wunderschönen Nationalpark sehr, da wir endlich mal wieder etwas Grünes um uns herum gesehen haben (was nicht durch künstliche Bewässerung zweimal am Tag am Leben gehalten werden muss). Die frische Luft, die vielen Bäume und Pflanzen, das Wasser und die Vogelstimmen machten viel Lust auf kleine Wandertrips abseits der Straße. Wenn wir auf Schildern oder Karten erfuhren, dass ein Ziel 1,5 Meilen (2,4 km) entfernt war, machten wir uns einfach auf den Weg und sagten nicht: Och nee, lass mal, viel zu heiß/sonnig/anstrengend/ich kann eh nicht mehr/wir müssen auch eigentlich bald mal los. Die Wüste hat definitiv ihren Reiz, aber diese Art von Umgebung ist einfach so viel lebensfreudiger und fruchtbarer, sodass es uns viel Spaß gemacht hat, diesen Nationalpark kennenzulernen.
Die Temperaturen waren übrigens inzwischen tagsüber wieder bei aushaltbaren 32 Grad Celsius angelangt und wir vermissten weder die Vegas-Temperaturen noch bereuten wir das Auslassen des Death Valley National Parks.
Richtig schöne Fotos :)
AntwortenLöschenDas sieht schon echt toll da aus <3
Lg insa
Schöner Eintrag! Diese ganze Wüste wäre auch nix für mich gewesen... Brauche auch das Grün. :-)
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